BIOGRAFIE
Iris Einoeder, geboren in Villach, lebt und arbeitet in Klagenfurt und Wien. Ihre interdisziplinäre Arbeitsweise verbindet die Bereiche Malerei, Plastik, Installation und New Media Art.
2020
Ausstellung im Rahmen der Ars Electronica 2020
Gallery Spaces Garden, Ars Electronica .ART Gallery
Linz, ÖSTERREICH
2020
Konzeptarbeit »Translucent Objects_Teil I«
eine (temporäre) interdisziplinäre Kunstinstallation
2020
Ausstellung Kunsthandel POHLHAMMER
Steyr, ÖSTERREICH
2019
Auslandsaufenthalt FOUNDATION–FUNBA
Antigua, GUATEMALA
2019
Ausstellung Galerie ROOT
Berlin, DEUTSCHLAND
2019
Artist-in-Residence-Programm
Berlin, DEUTSCHLAND
2018
Gruppenausstellung »resonate« im Rahmen
der ORF Lange Nacht der Museen
Stadtatelier der Stadt Klagenfurt, ÖSTERREICH
2015
Einzelausstellung ausgewählter Fotoarbeiten
aus der Installation »Oppression«
Kunstraum Krumpendorf, ÖSTERREICH
2013 – 2019
Studium der bildenden Künste, Malerei und Crossover
Handwerk erlernt an der Freien Akademie der Bildenden Künste, Kärnten, ÖSTERREICH
Abschluss mit Diplom (Meisterklasse Luka Anticevic)
2012 – 2013
künstlerisches Arbeiten im Bereich Objektkunst und Fotografie in Niederösterreich und München,
ÖSTERREICH/DEUTSCHLAND
2009 – 2012
Berufstätigkeit in Wien, ÖSTERREICH
2002 – 2008
Auslandsaufenthalt in London, ENGLAND
Berufstätigkeit und Studium
2003 – 2006
Studium der Kommunikationswissenschaften
Cavendish College London, ENGLAND
2000 – 2001
Auslandsaufenthalt in Budapest, UNGARN
2000
Reifeprüfung BORG Spittal an der Drau, ÖSTERREICH
1987 – 1996
Auslandsaufenthalt in GUATEMALA, CA
1982
Geboren in Villach, Österreich
GEDANKEN ZU DEN WERKEN VON IRIS EINOEDER
Ihre interdisziplinäre Arbeitsweise zeichnet sich durch einen experimentellen Ansatz aus. Grafik, Malerei und Plastik gehen ineinander über, brechen die Grenzen der einzelnen Kunstformen auf, lassen neue Bildlandschaften entstehen. Auf der Leinwand gehen Farben, Metallfragmente und Betonelemente neue Verbindungen miteinander ein.
Einoeder erprobt Materialien auf deren Ausdruckskraft und Unmittelbarkeit. Sie experimentiert mit Raum, Licht, Form und Farbe. Ihr Weg verläuft vom Bild zum Objekt, von der Farbe zur Materialität – sie arbeitet mit organischen und anorganischen Stoffen. Zunächst fließen die plastischen Materialien nicht anders als die Farben – als Arbeitsmaterial – in ihre Werke ein. Dann wird das Medium zur Botschaft, Mittel zum Ausdruck sensibler Bildwelten. Die Leinwand wird zum Trägermaterial. Das Durchdringen der Leinwand versteht Einoeder dabei nicht als Akt der Zerstörung, sondern vielmehr als Öffnung des Bildes hin zum Raum – es überwindet seine zweidimensionale Materialität und überführt Betonelemente sowie Metallfragmente in schwebende Strukturen, die fragile Hell-dunkel- sowie Licht-und-Schatten-Wirkungen hervorbringen. Die Dialektik von malerischer Fläche und souverän gesetzten grafischen Elementen lassen eine kontrastreiche Dynamik entstehen. Diese Art der Komposition verleiht Einoeders Arbeiten trotz Ausdrucksstärke und Präsenz erstaunliche Leichtigkeit.
Die Künstlerin entwirft Bildlandschaften, deren Spannung aus dem Kontrast von weiten, oft leeren Räumen und gestalteter Form entsteht, die durch Erhebung und Vertiefung, Verdichtung und Auflösung sowie rhythmische Verschiebungen, Synkopen und Dissonanzen in Schwingung versetzt werden. In der Überwindung der Malerei zugunsten einer neuen Ausdrucksform schafft die Künstlerin eine eigene Bildsprache, der ein Höchstmaß an Sensibilität und künstlerischer Ausdruckskraft innewohnt.
Ihre Werke stehen in Beziehung zur Welt und im gesellschaftlichen Kontext der Zeit – sie spiegeln das verletzliche Gleichgewicht organischer und anorganischer Systeme wider. Empfindsam spürt Einoeder diesem emotionalen Gleichgewicht in Gesellschaft und Individuum nach, fängt das sensible Verhältnis der einzelnen Elemente subtil in ihren Arbeiten ein. Mit ihren Bildwelten gelingt es ihr, das Unbegreifliche, das Unsichtbare, das Unanschauliche mit den Mitteln der Kunst sichtbar zu machen. Einoeders Bilder sprechen von einer Vielschichtigkeit und Widersprüchlichkeit der Welt, von der Unsicherheit einer Zeit, in der alles fragil und fragwürdig geworden ist. Sie spielen mit dem Spannungsverhältnis zwischen Wandel und Widerstand, der Wechselwirkung und dem Zusammenspiel von Raum- und Zeitwahrnehmung.
MMMag. Bernhard Pohlhammer
Kunsthistoriker, Betriebswirt, Jurist